Mit Erich Kästner durch das Jahr: „Die dreizehn Monate“

„Die Jahreszeiten finden in der Markthalle statt. In den Blumenläden und auf den Gemüsekarren. Und, zum Frühstück, als Wetterbericht.”

Das schrieb Erich Kästner im Vorwort zu seinem Gedichtzyklus über Landschaften, Menschen, Stimmungen im Wandel der Jahreszeiten. Als Kontrast zur Geschäftigkeit der Großstädte lässt seine poetische Meisterschaft sie leuchten – in charakteristischen Bildern für jeden Monat und darüber hinaus.

Unsere literarische Soirée schaut dem weltberühmten Kinderbuch-Autor und Dichter noch in anderen Rollen zu: Als bravem Sohn, wankelmütigem Liebhaber, scharfzüngigem Kritiker, als Prominentem, der sich politisch nicht vereinnahmen ließ, als einsamem Trinker.

Bis zum Schluss blieb er ein großer Freund der Kinder, überließ seinen Namen und Nachlass einem Kinderdorf. Wenn wir bei „Leben Lesen“ seine Verse über „Die dreizehn Monate“ präsentieren, gehen all Ihre Spenden für unsere Aufführung wieder an diese Einrichtung in Oberschwarzach bei Schweinfurt.

Der Autor und Schauspielregisseur Immo Sennewald nennt Kästners lyrische Reise durch die Jahreszeiten eines seiner „Herz-Stücke“. Folgen Sie ihm vom Dezember aus: 

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum…“ 
bis zum „Dreizehnten von Zwölfen“:

Wie säh er aus, wenn er sich wünschen ließe?
Schaltmonat wär? Vielleicht Elfember hieße?
Wem zwölf genügen, dem ist nicht zu helfen.
Wie säh er aus, der dreizehnte von zwölfen?

Dazu gibt‘s musikalische Improvisationen: Swing, Jazz, Chanson mit Bernd Müller (Gitarre, Gesang) und Achim Quellmalz (Klarinette).

Am 6. Dezember 2019, 20.30 Uhr im Kaminzimmer des „Atlantic Parkhotel“, Goetheplatz 3 in 76530 Baden-Baden

 

 

 

Hans Huckebein und andere schräge Vögel

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Baden-Baden war „Sommerhauptstadt Europas“, und das „Hotel d‘Engleterre“ – heute „Atlantic Parkhotel“ – beherbergte hohe Gäste wie den Reichskanzler Bismarck, als Wilhelm Busch „Max und Moritz“, „Die fromme Helene“, „Plisch und Plum“… erfand. Seine gezeichneten Figuren und Geschichten machten ihn berühmt, er gilt als einer der Urväter des Comics.

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Busch selbst schätzte die Bildergeschichten gering:

Ich betrachte meine Sachen als das, was sie sind, als Nürnberger Tand, als Schnurrpfeifereien, deren Wert nicht in ihrem künstlerischen Gehalt, sondern in der Nachfrage des Publikums zu suchen ist …“ Seinen Fähigkeiten als Maler misstraute er, als Autor fühlte er sich verkannt. Wer war der Mann mit dem grimmigen, bisweilen grausamen Humor? Er hat nie geheiratet – aus Eigenliebe oder weil er die Ehe verachtete? Wieso belustigen seine Einfälle uns heute noch ebenso wie vor 150 Jahren?

Mit einigen bekannten Bildergeschichten, mit biografischen und historischen Anekdoten wollen wir das Publikum im Kaminzimmer des „Atlantic Parkhotels“ Baden-Baden unterhalten, es kommen in unserer Soiree aber auch unbekannte Gedichte und Prosa von Wilhelm Busch zu Gehör. Lassen Sie sich überraschen.

Dazu gibt‘s musikalische Improvisationen: Swing, Jazz, Chanson.

Aktuelle Termine: 9.März 2018, 20:30 Uhr

 

Kästner die Zweite

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Achim Pfeil, Achim Quellmalz, Immo Sennewald im Kaminzimmer des Atlantic Parkhotel

Am 29. Dezember 2017 waren der Gedichtzyklus „Die dreizehn Monate“ und Begebenheiten aus Kästners Biographie wieder unser Programm. Der Erlös des Abends ging – wie schon zur Premiere am 3. November – an das Erich Kästner Kinderdorf.

Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise.
Und werden kann nur, was schon immer war.
Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise.
Und dem Dezember folgt der Januar.“

Und wir freuen uns auf die nächste Aufführung.

Freunde oder bloß fb?

Wohnort, Heimat, ZufluchtFraglos war’s eine wichtige Erfahrung, fraglos waren unter den fb-Kontakten, etwas hochtrabend Freunde geheißen, wirklich interessante, kluge, poetische, witzige Menschen mit lesenswerten Texten und ansehnlichen Fotos, aber nach sieben Jahren (wie die Zeit vergeht!) kann ich dem „Sozialen Netzwerk“ nur noch wenig abgewinnen, es frisst andererseits unverhältnismäßig viel Zeit, betrachte ich auch nur das rasche „Drüberscrollen“ bei Banalitäten, Pöbeleien, Panikmache, -zigfach Geteiltem, Werbung, … .
Drum habe ich meinen fb-Account heute stillgelegt. Wer wirklich an meinen Gedanken, Reflexionen, Pointen, Fotos interessiert ist, findet meinen Weblog – und kann den direkten Meinungsaustausch suchen, dafür gibt’s obendrein die „Literatur“-Community bei google+, twittern werde ich auch bisweilen.

Viel besser gefällt mir der persönliche Umgang mit Freunden: Er ist unersetzlich, es kann einer gar nicht genug Zeit darauf verwenden, Freundschaften zu pflegen, die den Namen verdienen, noch dazu, da seine Lebensspanne erkennbar gegen Null geht. In diesem Sinn: Willkommen hier oder bei meinen Veranstaltungen etwa im „Atlantic Parkhotel“ in Baden-Baden. Die nächste wird am 14. Oktober sein und hat den Titel „Keine Angst vor netten Leuten“. Satirische Texte von Tucholsky bis heute stehen auf dem Programm.